Ein Tier aus dem Ausland aufnehmen? Aber jederzeit wieder gerne!

 

Der nachfolgende Text stammt aus dem Newsletter von Tiere-in-Spanien und vermittelt einen kleinen Einblick dessen, was die Menschen, die sich für die Tiere im Ausland einsetzen, fühlen...

 

Bilbao
Viele von Ihnen haben im letzten Winter für die Hundebetten in Bilbao gespendet. Dort bemüht sich eine Frau, namens Shiva um die Hunde, die dort abgegeben werden.

Dies ist ein Text von Shiva, die versucht die  Hunde zu betreuen und ihr Leben zu retten:

Ein Tag wie jeder andere, 7:30 Uhr. Der Wecker klingelt, und ich denke dass ich nie schlafen gegangen bin, ich bin immer noch in den Zwingern oder vielleicht weinend beim Tierarzt, aber nein, mir wird bewusst, dass dies schon war, auch wenn ich nicht weiss, ob es heute nicht wieder sein wird.

Ich schalte das Telefon ein, und die Nachrichten kommen, von Leuten die nie schlafen und ich wundere mich, ob einer dieser Anrufe vielleicht der perfekte Adoptant war und ob er wieder anrufen wird.

Fruehstuecken mit dem Kopf voller Gedanken, steige ich ins Auto und fahre die 20 km von der fiktiven in die reale Welt als meine Hunde anfangen zu Bellen als sie das Auto hoeren, die Katze kommt um ihren Anteil an Essen und Streicheleinheiten zu bekommen.

Ich zieh mich schnell um, sie warten, sind froehlich, die Gluecklichsten wissen, dass sie heute mit spazierengehen dran sind, schmusen und vielleicht einer Leckerei.
Die Bevorzugten und Privilegiertesten sind immer die, die es am Schlechtesten hatten, die Kranken, zu Jungen oder zu Alten, sie sind die Ersten. 

Ich öffne den Zwinger von SIKA mit ihren frisch gezogenen Faeden, sie kommt und begruesst mich, und streckt ihre von der Kaelte der Nacht steifen Pfoten. PUKI, der kleine Puki moechte nicht rauskommne, ich muss reingehen ihn holen, denn er muss Freundschaften schliessen und seine Angst verlieren, er ist nur 5 Monate alt und voll von Schmerz.

Der Opa ILE ist dran, 13 Jahre in einem Zuhause und jetzt haben sie beschlossen, dass es keine Zeit mehr fuer ihn gibt. Einfach so. Mach dir keine Sorgen ILE, die Menschen bekommen was sie verdienen, aber du wirst hier herauskommen, auch wenn sie fuer deinen Tod bezahlt haben, du wirst rauskommen und nicht dein Alter noch deine Blindheit werden dich davon abhalten.

Hallo, mein alter Bretone, wie geht es dir heute? Bist du froehlicher?
Wir werden ein bisschen spielen, dann wirst du essen, ganz ruhig, erfreu dich des Spaziergangs.

Luna die Verrueckte, Luna, weit fort von wo sie ist, oder vielleicht tut sie nur so, erstickt ihre Trauer in einem Teller Essen, der Spaziergang troestet sie nicht, nur das Essen troestet.
Und der letzte Zwinger ist noch leer, fuer den Naechsten reserviert.

Ihre Zwinger sind sauber und ihre Teller voll, doch sie muessen zurueck ins Gefaengnis. Es gibt noch viel zu tun.

Der Rüde Lagun geht immer mit all den Huendinnen spazieren, er liebt es so sehr, dass er hinterher sogar freiwillig wieder in seinen Zwinger zurueck geht.

Delta in ihrem Minizwinger, reserviert fuer die, die nur einen Tag da sind, nämlich Ihren Todestag, geht spazieren ohne sich bewusst zu sein, das es ihr letzter Spaziergang sein wird.

Montse ist wieder entlaufen und ist wieder zurückgebracht worden, sie macht ihr Geschaeft und versteckt sich dann im Buero um nicht erwischt zu werden wie sie ihre Rueckkehr in den Zwinger rauszoegert.

Es sind so viele, dass ich immer einen vergesse.

In letzter Zeit sind die Anrufe mehr Notfaelle als Hilfe, ich ertrage es nicht mehr. Ich werfe einen Blick in das rote Zimmer, dort wo die Kuehltruhe fuer die toten Koerper ist, und sehe, dass sie noch nicht geleert wurde. Ich sollte mich freuen, aber ich denke, es ist ein Spiel mit meiner Psyche das irgendwann mein Ende sein wird. Da drinnen sind Freunde von mir, Freunde die ich verabschiedet habe, die bisher noch nicht die Chance hatten zu ruhen.

Ich moechte wieder gehen und in die Welt der Fiktion zurueckkehren....aber es ist Zeit die andere Perrera zu besuchen und Daten der Neuankoemmlinge aufzunehmen. Die, die ich sehe, und derer die noch nicht einmal eine Chance haben werden, wenn ich nicht rechtzeitig komme. Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Einer der angefahren wurde, ein Verhungerter, ein Anderer der übrig war...dies hat nie ein Ende.
Ich gehe zum Tierarzt, dort fuehl ich mich wohl, auch wenn ich nur Zurechtweisungen zu hören bekomme, wie schwer ist es alles richtig zu machen und vielleicht mache ich es nicht richtig.

Dinge wie "Du haettest ihn frueher bringen sollen" oder "So viele Dinge lassen sich nicht auf einmal machen" ....
Am liebsten will ich nur noch schlafen und nicht mehr aufwachen, manchmal denke ich, das dies alles nur ein Traum ist, das es nicht real ist ... ich weiss nicht was passieren soll .... ich weiss nur, dass ich nicht mehr kann.
Mein Herz besteht nur noch aus kleinsten Teilchen mit ihren jeweiligen Namen (Sodupe, Xuxo, Xaide, Bebes, Nerea, Farla, Izu...) und so vielen anderen.....so vielen mehr.

"Ich kann einfach nicht mehr"
"Ich werde immer fuer Euch da sein"

Shiva

Asociación Protectora de Animales S.O.S. Bilbao
http://www.apasosbilbao.org
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e-mail: info@apasosbilbao.org